Generalversammlung 2024
20 Jahre gesichert günstigen Strom für Mitglieder.
In der kürzlich stattgefundenen Generalversammlung stellt der Vorstand den aktuellen Projektstand und die Fortschritte im Genehmigungsverfahren der Agri-PV-Anlage in Bürger-Hand dar und zeigt die attraktiven Beteiligungsmöglichkeiten für Mitglieder auf. Besonderen Anklang fand die Möglichkeit, dass Bürger des Achentals sich für 10 bis 20 Jahre günstigen Strom direkt von der Anlage sichern können.
Projektstand und Fortschritte
Bei dem Projekt „Eichfeld“ wird auf einer Fläche von knapp 12 ha entlang von Bahngleisen eine PV-Anlage mit einer Leistung von 10,8 Megawatt errichtet, wobei mit einem prognostizierten Ertrag von über 12 Millionen kWh/Jahr gerechnet werden kann. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 7 Millionen Euro. Zusätzlich steht die genutzte Fläche einem Bio-Bauern aus Übersee zur Beweidung durch Jungvieh zur Verfügung.
Nach einer kurzen Vorstellung der Eckdaten der Agri-PV-Anlage legte Vorstand Dr. Jakob Assmann den derzeitigen Genehmigungsstand dar. Die erste öffentliche Auslegung sei bereits erfolgt. Derzeit werden eine Reihe von Gutachten durchgeführt, die im Rahmen des Genehmigungsverfahren erforderlich sind. Das Bodengutachten konnte bereits mit positivem Ergebnis abgeschlossen werden, auch bei den sich derzeit in Arbeit befindenden Blend- und Lärmgutachen sowie der speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung zeichnen sich bisher keine Showstopper ab. Allerdings muss letztgenanntes noch bis in den späten Sommer fortgeführt werden, um etwaige negative Auswirkungen bezüglich der Umweltbelange gänzlich ausschließen zu können. Nach Vorliegen der Gutachten wird ein Satzungsbeschluss des Gemeinderates für Herbst 2024 erwartet. Die Finanzierung soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, sodass Anfang 2025 mit der Errichtung der Anlage und der Trasse begonnen werden kann. Die Inbetriebnahme und Einspeisung ins Netz sind für die erste Jahreshälfte 2025 geplant.
Beteiligungsmöglichkeiten für Mitglieder
Ein zentrales Thema der Generalversammlung war die Vorstellung der Beteiligungsmöglichkeiten, welche Dr. Matthias Fauser ausführlich darlegte. Zentrale Herausforderung sind aktuell die sehr hohen Zinsen, die Banken für eine Finanzierung aufrufen. Würde man das Projekt typisch finanzieren, mit 20 Prozent Eigenkapital der Mitglieder und 80 Prozent Fremdkapital von Banken aufgenommen, würden allein Zinskosten an Banken von 3,6 Mio. Euro in 20 Jahren entstehen. Zur Senkung dieser enormen Kosten steckte der Vorstand viel Energie in die Entwicklung alternativer Finanzierungsmöglichkeiten. Letztendlich inspiriert durch den Genossenschaftsgedanken („von den Mitgliedern, für die Mitglieder“) bietet die NEA seinen Mitgliedern nicht nur eine Beteiligung, sondern auch die Möglichkeit sich als Fremdkapitalgeber zu engagieren.
Einerseits in Form eines klassischen Nachrangdarlehens. Mitglieder können ein Darlehen mit einer Laufzeit von 5 bzw. 10 Jahren und einer jährlichen Verzinsung von 2,8 bis 3,0 Prozent zeichnen. Hier profitiert die Genossenschaft als Ganzes durch die günstigeren Zinskonditionen und kann damit die Kapitalkosten reduzieren. Aber auch das investierende Mitglied profitiert nicht nur als Teil der Genossenschaft, sondern erhält für sein Darlehen eine höhere Verzinsung als bei heutiger Marktlage bei seriösen Festgeldanlagen über 5 bis 10 Jahre gewährt wird.
NEA Energy Sharing
Eine absolute Innovation stellt das vom Vorstand entwickelte NEA Energy Sharing dar. Geboren wurde die Idee aus der häufig aufgeworfenen Frage, „ob man denn auch direkt Strom aus der Agri-PV-Anlage beziehen könne?“ Hierbei geben NEA-Mitglieder Nachrangdarlehen zu einem Niedrigzinssatz von 0,8 bis 1,0 Prozent pro Jahr auf 10 oder 20 Jahre und erhalten dafür ein Energiebezugsrecht aus der Anlage Eichfeld. Entsprechend der Laufzeit des Darlehens steht dem Mitglied ein festgelegtes Kontingent Strom aus der genossenschaftlichen Agri-PV-Anlage zu einem gesichert niedrigen Strompreis von 8 bis 10 Cent pro kWh (zuzüglich Netzentgelte, Abgaben) zur Verfügung. Auf diese Weise profitieren die Mitglieder vielfach, durch Zinserträge, durch einen attraktiven Strompreis und durch Gewinne der Genossenschaft.
Die vorgestellten Konzepte stießen bei den anwesenden Mitgliedern auf großes Interesse. Besonderen Zuspruch erhielt das NEA Energy Sharing Modell, das in hohem Maße dazu beiträgt die gesamte Wertschöpfung bei den Mitgliedern und in der Region zu halten.
Aktuell werden die Details des NEA Energy Sharing Modell definiert, sodass im Herbst mit der offizielen Freigabe gerechnet werden kann.
Auch die Hinzunahme eines Großspeichers ist geplant, damit ergeben sich mittelfristig noch weitere Vermarktungsmöglichkeiten. Der Vorstand ist aktuell dabei alle vertraglichen Details zu den Beteiligungsmöglichkeiten zu erarbeiten und möchte diese dann im Herbst zur Zeichnung anbieten.
Mit der Agri-PV-Anlage Eichfeld wird den Bürgern im Achental der Zugang zu regional produziertem Ökostrom zu langfristig günstigen Strompreisen, auch ohne eigene PV-Anlage, ermöglicht. Bei Interesse können Sie sich gerne mit uns in Verbindung setzten.